Erste Oper in jiddischer Sprache | OWZ zum Sonntag

Veröffentlicht am 13.09.2024 11:45, aktualisiert am 13.09.2024 14:00

Erste Oper in jiddischer Sprache

Szenefoto aus einer Probe der jiddischen Oper „Di Viderbagegenish“ mit den Hauptdarstellenden Leonore von Falkenhausen und Georg Thauer. (Foto: privat)
Szenefoto aus einer Probe der jiddischen Oper „Di Viderbagegenish“ mit den Hauptdarstellenden Leonore von Falkenhausen und Georg Thauer. (Foto: privat)
Szenefoto aus einer Probe der jiddischen Oper „Di Viderbagegenish“ mit den Hauptdarstellenden Leonore von Falkenhausen und Georg Thauer. (Foto: privat)
Szenefoto aus einer Probe der jiddischen Oper „Di Viderbagegenish“ mit den Hauptdarstellenden Leonore von Falkenhausen und Georg Thauer. (Foto: privat)
Szenefoto aus einer Probe der jiddischen Oper „Di Viderbagegenish“ mit den Hauptdarstellenden Leonore von Falkenhausen und Georg Thauer. (Foto: privat)

Im Frühsommer ging der Komponist Jean Goldenbaum erstmals mit seinem Opernprojekt in die Medien, am vergangenen Wochenende lud er die Presse zur Probe ein, wo man erste Eindrücke dieses anspruchsvollen Werkes bekam. „Di Viderbagegenish“, (Die Wiederbegegnung) basiert auf einer Erzählung von Isaac Bashevis Singer, Nobelpreisträger 1978. Es ist die Geschichte einer intensiven Romanze zweier jüdischer Menschen, aber auch eine Geschichte von Vertreibung und Flucht. Die beiden waren vor den Nazis nach Amerika geflohen, das selbe Schicksal, das sie einst getrennt hatte, führt sie nun wieder zusammen, eine Wiederbegegnung unter besonderen Umständen – und gleichzeitig eine Reflexion über die Liebe, das Leben und den Tod. Nachdenklichkeit aufs Feinste in Literatur und Musik verpackt.

Mit „Di Viderbagegenish“ setzt Goldenbaum einen Meilenstein seiner Karriere, schon seit seinem Musikstudium träumt er von einer Oper in jiddischer Sprache. Neben seinem musikalischen Schaffen setzt er sich auch aktiv für das Judentum ein, er sieht sich als Vermittler und pflegt intensiv den interreligiösen Dialog mit dem Christentum und dem Islam, mit einem gewaltfreien Miteinander als Ziel. Die Initialzündung zu dieser Oper war der brutale Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023. In nur wenigen Wochen komponierte er das Werk und fand in Leonore von Falkenhausen und Georg Thauern zwei professionelle Sänger als Hauptdarsteller. Ebenfalls Berufsmusiker sind Minja Spasic am Cello, die Pianistin Hajdi Elzeser und der Klarinettist Florian Stubenvoll.

Eine Oper in der Schlosskapelle – geht das? Ja, denn Goldenbaum hat dafür extra diese „Reduktion“ für Trioversion geschrieben, um auch kleineren Räumlichkeiten die Möglichkeit einer Aufführung zu geben. Daneben gibt es eine Version für großes Orchester, für die Aufführungen in 2025 geplant sind.

Bei allen hohen Ansprüchen achtet Goldenbaum darauf, dass das Publikum der Geschichte auch folgen kann. Die jiddische Sprache ist ohnehin mit deutschen Ausdrücken gespickt, zudem wird es deutsche Untertitel mit einem Beamer geben. Einige Gesangsteile religiösen Ursprungs in hebräischer und aramäischer Sprache stellt besonders den Chor vor große Herausforderungen. Doch das hochmotivierte Team aus Profis und Laien meisterte bislang alle Schwierigkeiten.
Die Uraufführung in der Schlosskapelle Bevern beginnt am 5. Oktober um 19 Uhr. EInen Tag später ist die Oper dann in Marienmünster ebenfalls um 19 Uhr zu erleben. Der Eintrittspreis beträgt 15 Euro. Kartenvorverkauf für Bevern beim Stadtmarketing Holzminden, Markt 2 und bei der Schlossinformation Bevern, Reservierungen für Bevern kontakt@schlossfreunde-bevern.de , Restkarten an der Abendkasse. Für Marienmünster: karten@kulturstiftung-marienmuenster.de oder an der Abendkasse.

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