Gemeinsam gegen Stigmatisierung und für Solidarität | OWZ zum Sonntag

Veröffentlicht am 06.12.2024 09:32

Gemeinsam gegen Stigmatisierung und für Solidarität

Am Glücksrad (v.l.): Ilona Feyer-Yurttas (Gesundheitsamt Holzminden), Sabrina Sauer (profamilia), Dunja Witting und Svenja Arnemann (Paritätische Sucht- und Jugendberatungsstelle) und Linda Roßdeutscher (Gesundheitsamt Holzminden). (Foto: Landkreis Holzminden)
Am Glücksrad (v.l.): Ilona Feyer-Yurttas (Gesundheitsamt Holzminden), Sabrina Sauer (profamilia), Dunja Witting und Svenja Arnemann (Paritätische Sucht- und Jugendberatungsstelle) und Linda Roßdeutscher (Gesundheitsamt Holzminden). (Foto: Landkreis Holzminden)
Am Glücksrad (v.l.): Ilona Feyer-Yurttas (Gesundheitsamt Holzminden), Sabrina Sauer (profamilia), Dunja Witting und Svenja Arnemann (Paritätische Sucht- und Jugendberatungsstelle) und Linda Roßdeutscher (Gesundheitsamt Holzminden). (Foto: Landkreis Holzminden)
Am Glücksrad (v.l.): Ilona Feyer-Yurttas (Gesundheitsamt Holzminden), Sabrina Sauer (profamilia), Dunja Witting und Svenja Arnemann (Paritätische Sucht- und Jugendberatungsstelle) und Linda Roßdeutscher (Gesundheitsamt Holzminden). (Foto: Landkreis Holzminden)
Am Glücksrad (v.l.): Ilona Feyer-Yurttas (Gesundheitsamt Holzminden), Sabrina Sauer (profamilia), Dunja Witting und Svenja Arnemann (Paritätische Sucht- und Jugendberatungsstelle) und Linda Roßdeutscher (Gesundheitsamt Holzminden). (Foto: Landkreis Holzminden)

Jedes Jahr am 1. Dezember ist Welt-AIDS-Tag. Mit einem Informations- und Aufklärungsangebot an der Berufsbildenden Schule Holzminden haben die Profamilia, die Paritätische Suchthilfe und das Gesundheitsamt des Landkreises Holzminden die Aufmerksamkeit auf die Immunschwächekrankheit AIDS und die dafür zugrunde liegende Infektion mit dem HI-Virus (HIV) gelenkt. Unter dem diesjährigen Motto „Leben mit HIV – anders als du denkst“ lag der Fokus besonders auf Aufklärung aber auch Solidarität und dem Abbau von Vorurteilen.

HIV (Humanes Immundefizienz-Virus) ist ein Virus, das das Immunsystem schwächt und unbehandelt zu AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome, „erworbenes Immunschwächesyndrom“) führen kann. Die Ansteckung mit dem HI-Virus erfolgt am häufigsten beim Geschlechtsverkehr. Ein weiterer Übertragungsweg ist die Ansteckung durch HIV-infiziertes Blut. Dank der modernen Medizin hat sich die Lebenssituation von HIV-positiven Menschen in den letzten Jahrzehnten dramatisch verbessert. Heute können Betroffene ein fast normales Leben führen, sofern sie Zugang zu Medikamenten und regelmäßiger medizinischer Betreuung haben.

Statistiken zeigen jedoch, dass HIV und AIDS weiterhin globale Herausforderungen darstellen. Laut UNAIDS (Gemeinsame Programm der Vereinten Nationen zu HIV/AIDS) lebten 2023 weltweit etwa 39,9 Millionen Menschen mit HIV, während jährlich über eine Million neue Infektionen registriert werden. Dass das Thema nicht nur in Entwicklungsländern aktuell ist, zeigen die Zahlen des Robert Koch Institutes. Die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland im Jahr 2023 schätzt das RKI auf 2.200. Geschätzt 96.700 Menschen leben mit einer HIV-Infektion in Deutschland, von ihnen sind etwa 8.200 HIV-Infektionen noch nicht diagnostiziert. Außerdem ergab ein neuer Bericht der WHO einen alarmierenden Rückgang der Kondomnutzung unter Jugendlichen und ein damit einhergehendes erhöhtes Risiko für sexuell übertragbare Infektionen und ungewollte Schwangerschaften.

Auch aus diesem Grund wurde in der Berufsbildenden Schulen auf das Thema hingewiesen und viele Jugendliche und junge Erwachsene beraten. Es gab ein Glücksrad, bei dem das Wissen getestet werden konnte oder Informationen zu Übertragungswegen gegeben wurde. Daneben konnte auch die richtige Nutzung eines Kondoms geübt und Fragen geklärt werden.

„Die Jugendlichen haben das Angebot der Beratungsstellen gut angenommen und trotz des scharmbehafteten Themas Offenheit gezeigt,“ resümiert Dunja Witting von der Paritätischen Sucht- und Jugendberatungsstelle in Holzminden. Auch den anderen Fachfrauen hat die Aktion gut gefallen. Sie möchten auf jeden Fall weiterhin zusammen zu diesem wichtigen Thema aufklären. „Der Welt-AIDS-Tag erinnert uns daran, dass HIV und AIDS nicht nur medizinische, sondern auch soziale Themen sind. Solidarität, Respekt und Aufklärung sind die Schlüssel zu einer Gesellschaft, in der Menschen mit HIV ohne Angst vor Diskriminierung leben können. Indem wir einander unterstützen und Stigmatisierung abbauen, können wir dazu beitragen, die Krankheitslast zu reduzieren“, bekräftigt Linda Roßdeutscher vom Gesundheitsamt Holzminden und weist darauf hin, dass das Gesundheitsamt ein Testangebot für eine anonyme HIV- Testung vorhält. Die Empfehlung, Kondome zu benutzen, bleibt nach wie vor ein Grundpfeiler der Prävention von HIV und sexuell übertragbaren Infektionen (STI).

north