Als Band 6 seiner Reihe legt der Verein Heimat und Kultur Gieselwerder das Buch „Gieselwerder im Mittelalter“ vor. Aus Anlass des Jubiläums „925 Jahre Gieselwerder“ hatte im April 2018 zu diesem Thema ein Vortrag stattgefunden. Das Ergebnis hat Roland Henne in einem 96-seitigen Buch zusammengefasst und zur Erläuterung darin 75 Fotos und Karten abgebildet.Seit Herausgabe der Orts-Chronik im Jahr 1993 haben sich zur älteren Geschichte von Gieselwerder neue Erkenntnisse in größerem Umfang ergeben. Dazu beigetragen haben vor allem archäologische Erkundungen. Die Forschungsergebnisse betreffen das Gelände der ehemaligen Spitzenburg, Lage und Standort der mittelalterlichen Kirche St. Johannis und das im Mittelalter existente Hospiz Hilgershof. Erstmals werden die Ackerterrassen im nahen Reinhardswald und die Bauarbeiten an der Wasserburg in den Jahren 1459 und 1460 beschrieben. Neue Erkenntnisse brachte auch die Geländeerkundung zu den im Spätmittelalter gefallenen Dörfern im Wesertal zwischen Lippoldsberg und Bursfelde. So haben die mittelalterlichen Dörfer Werden und Howardessen nicht wie bisher publiziert rechts der Weser zwischen Lippoldsberg und Gieselwerder, sondern in der heutigen Gemarkung Gottstreu in Richtung Bursfelde links der Weser gelegen.Von besonderer Bedeutung sind jedoch die Bodenerkundungen zur Spitzenburg. Diese erste Burg in Gieselwerder war ein größeres Bauwerk und nach Keramikfunden älter als die um 1240 errichtete Wasserburg neben der heutigen Weserbrücke. Die Spitzenburg war der Wohnsitz der im 11. und 12. Jahrhundert nachgewiesenen Edelherren/Grafen von Werder.Vorsitzender Dirk Hofmeister und Autor Roland Henne: „Wer sich für den aktuellen Stand der älteren Geschichte von Gieselwerder mit Burgen und Amt interessiert, dem wird dieses Buch empfohlen“.Das in Form eines Fotobuchs erstellte Druckwerk ist zum Selbstkostenpreis von 25 Euro zu erwerben bei Roland Henne, Tel. 05572/7249.