„Was ist für die Zukunft der Kirche bei uns wichtig?” lautet eine der Kernfragen für die katholischen Kirche im Brakeler Land, die Interessierte am 11. Juni zu einem Forum von 9 bis 16 Uhr in die Gesamtschule Brakel einlädt. Diese und weitere Fragen waren auf Karten zu lesen, welche in der Vorbereitung des Forums gesammelt wurden. Die Rückmeldungen dieser Aktion wurden nun gesichtet. Eine Vielfalt an Themen wurde deutlich.
„Bei der Entwicklung von gemeinsam getroffenen Rahmenbedingungen einer Kirche der Zukunft vor Ort darf es weder Denknoch Redeverbote geben.” stellt Pfarrer Andreas Kurte klar. „Nur gemeinsam können wir Leitlinien und -motive einer Kirche entwickeln, in der wir gemeinsam unterwegs sind und sein wollen.” Das Forum am Sonntag in der Gesamtschule Brakel möchte einen wichtigen Schritt in der Entwicklung dieser Rahmenbedingungen gehen. Alle Menschen, die daran mitgestalten möchten, sind herzlich dazu eingeladen. Für das leibliche Wohl an dem Tag ist gesorgt, Anmeldungen sind nicht erforderlich. Es ist auch möglich, nur teilweise teilzunehmen. Neben der gemeinsamen Arbeit gibt es Platz für Humor: Um 12.30 Uhr wird der bekannte Kabarettist und Landsatiriker Udo Reineke in der Aula der Gesamtschule seine Perspektive auf die Kirche präsentieren.
Der Pastorale Raum Brakeler Land hat sich für das Jahr 2023 auf die Fahnen geschrieben, einen gemeinsamen Aufbruch zu wagen. „Wie und unter welchen Rahmenbedingungen wollen wir gemeinsam Kirche sein?” Das ist die Kernfrage des Entwicklungsprozesses der katholischen Kirche in Brakel und Umgebung. Der Lenkungsgruppe für diesen Entwicklungsprozess, die sich aus Ehrenamtlichen und Hauptberuflichen zusammensetzt, war von Beginn an klar: Die Themen, die bei diesem Entwicklungsprozess relevant sein sollen, bestimmen die Menschen vor Ort. Die insgesamt 200 Rückmeldungen zur Themensammlungen zeigen die Vielfalt an Erfahrungen, Wünschen und Bedürfnissen derselben.
„Wir sind dankbar für die rege Beteiligung. Für die Hoffnungen, Träume und Ideen, die uns mit auf den gemeinsamen Weg gegeben werden. Genauso auch für die Sorgen und Nöte, die wir ernstnehmen müssen”, sagt Martin Grummich, Pastoralassistent. Für den gemeinsamen Diskurs in moderierten Gesprächsrunden beim Forum am 11. Juni ergeben sich sieben Schwerpunktthemen, welche gemeinsam mit allen Beteiligten besprochen werden müssen. So wird die Liturgie ein Thema sein. „Wie, mit welcher Sprache und in welcher Form wollen wir Gottesdienste feiern?” Genauso wie die Gemeinschaft: „Unter welchen Haltungen kann es gelingen, Gemeinschaft vor Ort zu fördern und dennoch Kirche im großen Raum zu denken?” Eine Pastoral für junge Menschen wurde häufig genannt: „Wie erreichen wir sie heute noch? Wo finden sie einen Ort, wo sie sein wollen?” Das Ehrenamt wird in der Zukunft der Kirche eine wichtige Rolle spielen: „Was braucht es an Ressourcen, Unterstützung und Befähigung, damit ehrenamtliches Engagement nicht zur Überforderung wird?” Der Raum des persönlichen Glaubens und der Seelsorge vor Ort muss auch gemeinsam gedacht werden. Genauso wie das persönliche soziale Engagement aus dem Glauben heraus: „Wo handeln wir in unserer Kirche am Nächsten? Wo gibt es hierfür Bedarf?”
Ein über diesen konkret kirchlichen Feldern stehendes Thema ist die Frage nach dem Aufbruch. Zwischen Tradition und Zukunft – wie können Aufbrüche gelingen, ohne alles hinter sich zu lassen? Das gemeinsame Besprechen und Konkretisieren der Themen am kommenden Sonntag werden allein nicht reichen. In den kommenden Monaten wird es eine Zeit der Ideenfindung, des Ausprobierens und der Evaluation der konkreten Schritte geben. Alle Informationen hierüber werden auf der neuen Homepage des Pastoralen Raums zur Verfügung gestellt, welche durch monatelange Arbeit einer Gruppe aus den Gemeinden in Zusammenarbeit mit IT-Experten aus dem Erzbistum erstellt worden ist. Diese ist unter www.pr-brakel.de erreichbar.