Zu einem Kabarettnachmittag hatte das Christliche Bildungswerk Die HEGGE am Karnevalssamstag eingeladen. Der bekannte Landsatiriker Udo Reineke begeisterte ein großes Publikum. Ob Geschichten aus der eigenen Kindheit (Homeoffice wurde in Süd-Nord-Ostwestfalen erfunden: Jeder Bauer arbeitete alleine in seinem Kuhstall, ebenso Coworkingspace: Das hatten wir, wenn wir mit 20 Mann die Runkeln hackten), oder Beobachtungen in der Kirchengemeinde (als die Frauen während der Prozession über ihren Thermomix sprachen, begann ich eine Liturgie über den Thermomix zu dichten): Udo Reineke brachte die Anwesenden zum Nachdenken und zum Lachen. Dabei ging nichts unter die Gürtellinie und keiner wurde respektlos angegriffen. Es ist dieses humorige, die eigene Lebensweise und die Situationskomik im Alltag auf die Schippe nehmen, die für herzliche Freude sorgt. Dass man aus dem Verkaufsgespräch in einer Metzgerei (Ach, Mett wollen Sie) zu Ahmed kommt, ist dann ebenso wenig verwunderlich wie Telefonate mit der Küsterin, nachdem sie die Totenglocke zum Läuten gebracht hat. Keine 15 Minuten später ruft schon der erste an und stellt die Frage aller Fragen: „Wer isses?“ um dann nach der Auskunft des Namens ein verständnisvolles „Das Alter hatte er ja“ nachzuschieben.
Monsignore Ullrich Auffenberg verbindet mit Udo Reineke eine mehr als 30jährige Freundschaft, angefangen über die Jugendarbeit bis heute. Auffenberg hatte die Idee, seinen langjährigen Weggefährten auf Die HEGGE einzuladen und war selber ganz begeistert, was man aus Alltagssituationen an Freude gewinnen kann, wenn man sie mit dem nötigen Humor betrachtet.
Der tosende Applaus der gut 80 Zuhörerinnen und Zuhörer war gewiss, so dass eine kleine Zugabe unumgänglich war. Und man merkte: Auch wenn man nicht unbedingt in einer lauten Spaßgesellschaft aufgehen will, kann man sich trotzdem durch Lachen, Humor und Freude etwas Gutes für die Seele tun.