Blick in die Siegergärten des Gartenwettbewerbs 2023 in Beverungen | OWZ zum Sonntag

Die Familie Schrick bewohnt das Haus in Herstelle mit wunderbarem Blick ins Wesertal seit den späten 80er Jahren. Nachdem das Haus renoviert war, wurde ein Garten am Steilhang hinter dem Haus angelegt. Dazu mussten zahlreich Fichten gefällt und das Gelände aufwändig terrassiert werden. Heute pflegt Annemarie Schrick hier einen vielfältig angelegten und liebevoll dekorierten Ziergarten rund ums Haus. „Erst hatte ich einen Garten, jetzt hat der Garten mich“, sagte die Preisträgerin schmunzelnd und berichtete von ihrer Freude an der Arbeit im Garten und dem Wachsen und Gedeihen. Immer wieder verändert sie etwas, setzt neue Ideen um und seufzt nur darüber, dass alles die Treppen hinaufgetragen werden muss. Am Steilhang hinter dem Haus gedeihen viele Pflanzen, die Schatten und feuchten Boden lieben. Im Vorgarten hat Annemarie Schrick viele Bodendecker und trockenheitsresistente Sukkulenten zu einem harmonischen Gartenbild kombiniert. Durch die Pflanzenvielfalt bietet der Garten durch das ganze Jahr wechselnde Blütenhöhepunkte. Insekten und kleine Tiere finden Nahrung und Unterschlupf. Eine Besonderheit ist die Gartenpforte, die einen direkten Zugang zum angrenzenden Wald bietet.

Dominik und Isabell Riese haben ihr Haus erst 2020 in Würgassen gebaut und zügig auch mit der Anlage der Terrasse und des Gartens begonnen. Ihr Gartengelände ist eben und wird durch selbst gebaute Trockenmauern aus Wesersandstein und mehrere Rundbeete in Bereiche gegliedert. Der zweite, kreisförmige Sitzplatz ist von Hochbeeten umgeben und wird im Sommer nicht genutzt, weil im Sitzbereich eine Blütenmischung eingesät wurde. Nur ein Teil des Gartens wird als Rasen gemäht. In den Randbereichen hat das junge Paar eine Blumenwiese eingesät und freut sich an der Blütenfülle, den Insekten, und dem geringen Pflegeaufwand. Die Preisträger trauen sich in ihrem Garten viel Natur zuzulassen und schrieben in ihrer E-Mail zu den Fotos: „Das Wort Unkraut gibt es bei uns nicht“. Ihre Liebe zur Natur ziehen sie auch bei den Gehölzen durch und haben viele heimische Arten wie den Goldregen, Holunder, Feldahorn, Weißdorn, Pfaffenhütchen oder die Gemeine Mispel angepflanzt. Die wenigen Deko-Elemente sind geschmackvoll und sorgfältig ausgewählt. Ein Hochbeet für Gemüse, ein Insektenhotel, ein Vogelbad und Nistkästen für verschiedene Vogelarten und für Fledermäuse fügen sich gut in die Gestaltung ein. Rieses denken in Kreisläufen, sie sparen Trinkwasser durch eine Regentonne und recyclen Pflanzen durch einen Kompost.

Über die Prämierung ihres Gartens haben sich Birgit und Franz Göllner aus Beverungen ganz besonders gefreut. Ihr Garten ist ein echter Familiengarten, der schon einige Umgestaltungen erlebt hat. Gerade haben sie die Hochstammrosen abgeschafft und dafür Hochbeete für die Enkelkinder angelegt, die hier lernen können, wie z. B. Kartoffeln wachsen. Die Rasenfläche kann zum Fußballspielen genutzt werden und ein Spielhaus wurde im Randbereich integriert. Ein kleiner Teich, Tomaten im Kübel und vielen, prächtig blühende Stauden kennzeichnen den Garten der Familie Göllner. Auch die Vertikale wurde genutzt und mit bepflanzten Rank-Gerüsten begrünt. Birgit Göllner berichtet bei der Preisverleihung von der meditativen und beglückenden Wirkung der Gartenarbeit, die sie zur Erholung nutzt und als ihr Hobby bezeichnet.