Hexenverfolgung mit modernem Bezug | OWZ zum Sonntag

Veröffentlicht am 22.01.2025 13:22

Hexenverfolgung mit modernem Bezug

Eine aktuelle Thematik vor einem minimalistischen Bühnenbild: Das Schauspiel „Hexenjagd“ ist thematisch wieder das Stück der Stunde. (Foto: Dietrich Dettmann)
Eine aktuelle Thematik vor einem minimalistischen Bühnenbild: Das Schauspiel „Hexenjagd“ ist thematisch wieder das Stück der Stunde. (Foto: Dietrich Dettmann)
Eine aktuelle Thematik vor einem minimalistischen Bühnenbild: Das Schauspiel „Hexenjagd“ ist thematisch wieder das Stück der Stunde. (Foto: Dietrich Dettmann)
Eine aktuelle Thematik vor einem minimalistischen Bühnenbild: Das Schauspiel „Hexenjagd“ ist thematisch wieder das Stück der Stunde. (Foto: Dietrich Dettmann)
Eine aktuelle Thematik vor einem minimalistischen Bühnenbild: Das Schauspiel „Hexenjagd“ ist thematisch wieder das Stück der Stunde. (Foto: Dietrich Dettmann)

Das Theaterstück „Hexenjagd“ von Arthur Miller behandelt mit der Hexenverfolgung des 17. Jahrhunderts in Amerika zwar einen historischen Stoff, die Zusammenhänge zwischen religiösem und politischem Fanatismus werden aber vom Autor bewusst auch auf seine Gegenwart – die Kommunistenhatz des berüchtigten Senators McCarthy – bezogen.
Karten für das Stück sind ab sofort im Vorverkauf in Tourist-Info auf dem Neustadtmarkplatz zu erhalten. Aufgeführt wird es am Dienstag, 11. Februar, um 20 Uhr im Pädagogischen Zentrum (Wachtelpfad 2, 34434 Warburg).

Nach einem nächtlichen Tanz im Wald reagieren pubertierende Mädchen sonderbar. Dafür gibt es im puritanischen Salem des 17. Jahrhunderts nur eine Erklärung: Teufelswerk. Man ruft den bekannten Hexenspezialisten Pastor Hale zu Hilfe.

Eine Hexenjagd beginnt

Bei den von ihm geleiteten Verhören geben die Mädchen als Ausrede an, verführt und verhext worden zu sein. Sie merken schnell, dass sie der Strafe entgehen können, wenn sie andere der Teufelsbuhlerei beschuldigen. Und so denunzieren sie munter drauf los, bezichtigen unliebsame Gemeindemitglieder und genießen ihre neu gefundene Macht. Eine Hexenjagd beginnt.
Als dann aber die junge Abigail vor dem Hexengericht die Frau des Bauern John Proctor der Hexerei anklagt, hat sie eine Grenze überschritten. Bis allerdings klar ist, dass sich hinter Wahn und Massendenunziation nur eigennützige Ziele verbergen, werden einige Unschuldige hingerichtet.

Ein Lehrstück über Massenhysterie

Mit seiner außergewöhnlichen Bühnenwirkung und den messerscharfen Charakterporträts ist Arthur Millers Stück „Hexenjagd“ auch heute noch ein Lehrstück über jegliche Art von Massenhysterie und politisch bzw. religiös motivierte Wahnvorstellungen.
Arthur Miller nimmt in seinem Stück Bezug auf die Kommunistenhatz des Senators McCarthy. Er zeigt exemplarisch, wie leicht ein demokratisches System durch Intoleranz, Ignoranz und Fanatismus mit den Mitteln seiner eigenen Ordnungs- und Rechtsdisziplin ausgehebelt werden kann. Zu Recht gehört „Hexenjagd“ immer noch zu den erfolgreichsten und meistgespielten Dramen des Autors.

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