Bereits zum 18. Mal hat der Zonta Club Höxter den Ehrenamtspreis Young Women in Leadership Award (YWLA) für Oberstufen-Schülerinnen an weiterführenden und berufsbildenden Schulen ausgelobt. In diesem Jahr haben sich 6 Schülerinnen für diesen Preis beworben. Die diesjährige Preisträgerin heißt Tabea Maier, ist 17 Jahre alt und besucht die Klasse 11 des Gymnasiums Marianum Warburg.
In einer feierlichen Veranstaltung, die im Städtischen Gymnasium Beverungen – der Schule der letztjährigen Preisträgerin Charlotte Winkelhahn – stattfand und in der alle Bewerberinnen mit einer Laudatio geehrt wurden, übergab Zonta-Präsidentin Leonore von Falkenhausen die mit 300 Euro dotierte Auszeichnung an die Preisträgerin. Die stellvertretende Landrätin Magdalena Vollmer und der Bürgermeister der Stadt Beverungen, Hubertus Grimm, richteten Grußworte an alle Anwesenden und lobten das außergewöhnliche Engagement der Bewerberinnen.
Auch Zonta-Präsidentin Leonore von Falkenhausen betonte in ihrer Eröffnungsrede, wie wichtig es sei, das ehrenamtliche Engagement und die Verantwortung der Bewerberinnen für die Gesellschaft sichtbar zu machen. „Durch diese Auszeichnung“, so von Falkenhausen, „ können wir das Engagement junger Frauen in das Licht der Öffentlichkeit rücken. Sie zeichnet uns ein Bild von sechs jungen Frauen, die sich sowohl im Schulleben wie auch gesellschaftlich in Vereinen und Gruppen engagieren und sich für andere eindrucksvoll einsetzen.”
Daniela Drescher vom Arbeitskreis YWLA würdigte in ihrer Laudatio für die Preisträgerin die beeindruckende Leidenschaft, mit der sich Tabea Maier für eine gerechtere Gesellschaft stark macht, Verantwortung übernimmt und sich für andere engagiert.
Dieses Engagement zeigt die Preisträgerin in vielfältigen Bereichen. Ob bei den ökumenischen Kinderbibeltagen in Warburg, bei Aktionen für das Bunte Warburg oder bei Demonstrationen für Demokratie – sie setzt sich mit eigenen Ideen und Tatkraft für ein respektvolles Miteinander ein. Ihr Einsatz, Kinder und Jugendliche für gesellschaftliche Themen zu sensibilisieren, zeigt, wie wichtig ihr das Zusammenleben im eigenen Umfeld ist.
Ihre Tatkraft reicht weiterhin von Umweltaktionen bei Plant for the Planet und Fridays for Future bis hin zu interkulturellen Begegnungen bei AGIAMONDO oder der JüdischChristlich-Muslimischen Konferenz. Dabei versteht sie es, Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen und Brücken zwischen verschiedenen Perspektiven zu bauen.
Auch in kreativen Projekten, sei es auf der Bühne in Bökendorf oder bei vielfältigen Mitmachaktionen an verschiedensten Orten, findet sie Räume, in denen wichtige gesellschaftliche Themen für sie und andere erfahrbar werden.
Geprägt durch einen Lebensabschnitt mit ihrer Familie auf den Philippinen hat sie früh erfahren, dass Ungleichheiten wie Armut und Diskriminierung das Leben vieler Menschen bestimmen. Diese Erfahrungen haben ihren Blick für auf globale Zusammenhänge geschärft und in ihr den Wunsch geweckt, sich aktiv für Gerechtigkeit einzusetzen. Um diesen Idealen näher zu kommen, setzt sie sich bei regionalen und internationalen Vereinen ein.
Ein besonderes Anliegen ist ihr die Förderung von Mädchen und Frauen. Sie macht darauf aufmerksam, dass Care-Arbeit überwiegend von Frauen geleistet und häufig nicht ausreichend anerkannt wird. Sie kritisiert, dass Frauen mit Migrationshintergrund bei der Anerkennung von Abschlüssen benachteiligt werden und fordert bessere Unterstützung beim Spracherwerb. Auch die fehlende Repräsentation von Mädchen mit Migrationsgeschichte in kulturellen Angeboten ist für sie ein Zeichen struktureller Ungleichheit. Mit ihrer klaren Haltung setzt sie sich dafür ein, dass alle Mädchen gleiche Chancen auf Bildung, gesellschaftliche Teilhabe und Sicherheit im öffentlichen Raum erhalten. Daniela Drescher: „Tabea Meier ist eine junge Frau, die mit Mut, Sensibilität und einem klaren Gerechtigkeitssinn Impulse für eine lebenswerte Gesellschaft setzt.“
Im Anschluss an die Preisverleihung übergab die letztjährige Preisträgerin Charlotte Winkelhahn den Wanderpokal an die Schulleitung des Gymnasiums Marianum, das im nächsten Jahr die Preisverleihung ausrichten wird.