In der vorweihnachtlichen Zeit finden vermehrt betriebliche Feiern statt, in deren Verlauf langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in besonderer Weise seitens der Geschäftsführung bedacht und geehrt werden.
Sollte eine Ehrung nicht auch einmal einer Geschäftsführung zukommen? Gibt es überhaupt Ehrungen für die Frauen und Männer, welche die Unternehmen, auch in Krisenzeiten, sicher und geschickt leiten, welche hervorragende Führungspersönlichkeiten sind, mit denen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen „Pferde stehlen“ würden?
Auch wenn diese Art der Ehrung sicherlich einen Seltenheitscharakter hat, so gibt es doch seit dem Jahr 2005 ein fast alljährlich stattfindendes Treffen der Belegschaft des früheren Steinheimer Furnierwerkes Meyer. Der mittlerweile über 90-jährige ehemalige Firmenchef Klaus-Friedrich Meyer, der als einer der Urgesteine in der Rundholz- und Furnierindustrie gilt, lässt es sich nicht nehmen, seine damalige Belegschaft in der Vorweihnachtszeit zu einem gemütlichen Beisammensein einzuladen. Zusammen mit seiner Ehefrau reist Meyer aus seiner Heimatstadt Hamburg an, um im Kreise „seiner KFM-Crew“ ein paar schöne Stunden zu verbringen. Diese Treffen erfreuen sich bei allen Beteiligten größter Beliebtheit, nicht nur, da sich frühere Arbeitskollegen und -kolleginnen einmal wiedersehen, sondern auch, weil man sich freut, den ehemaligen Chef zu treffen.
Bei diesen Treffen, werden Geschichten erzählt, teils lustig, aber auch nachdenklich – Geschichten und Begebenheiten, welche die ehemalige Belegschaft untereinander und besonders mit Klaus-Friedrich Meyer so sehr verbinden. Ebenfalls wird an die Personen gedacht, welche zwischenzeitlich verschieden sind oder die krankheitsbedingt nicht teilnehmen können. Viele der Beschäftigten waren seit der eigenen Ausbildung oder Einstellung bis über den Verkauf des Furnierwerkes Meyer im Jahr 1989/1990 hinaus dem Unternehmen treu geblieben.
Festzustellen ist: ja, es gibt sie, diese Unternehmerfrauen und -männer, die, wie Klaus-Friedrich Meyer, nach all den Jahren und trotz ihres hohen Alters immer wieder mit Wohlwollen und Freude an ihre ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter denken und festhalten; aktive oder in den Ruhestand gegangene Geschäftsführungen, die es verdienen, dass auch sie und deren Lebenswerk in besonderer Art und Weise bedacht und geehrt werden.