Ein Doppeljubiläum, das feierte der Wassersport Höxter e. V., denn der WSH wurde 75 Jahre und gleichzeitig auch der Bezirk 10 OWL des Kanuverbandes NRW. Zu diesem Anlass kamen nicht nur die Vereinsmitglieder des Wassersport Höxter, sondern auch viele Kanutinnen und Kanuten aus ganz Ostwestfalen-Lippe.
Der Begrüßung durch den Vorsitzenden Norbert Müller schlossen sich Vertreter
aus Stadt, Land, Fluss und Sport an.
„Haben wir nicht gerade erst das 50-Jährige gefeiert?” hieß es in der Einladung und das griff auch Daniel Hartmann als Bürgermeister der Stadt Höxter in seinem Grußwort an den Verein auf. Er stellte fest, dass das Gefühl der Schnelllebigkeit auch am Wassersport nicht vorbei geht. Die Jahre fließen auch hier nur so davon, wie in einem Kanu auf der Weser.
Den Fauxpas, dass er vom Rudern anstelle vom Paddeln sprach, verziehen ihm sowohl die Kanuten, als auch die anwesenden Sportler vom benachbarten Ruderverein. Daniel Hartmann weiß zu schätzen, dass sich der Wassersport Höxter nicht nur durch sportliche Erfolge auszeichnet, sondern auch Freundschaften und Erinnerungen im Verein gewachsen sind und ein Leben lang bleiben.
Magdalena Volmert überreichte die Glückwünsche als stellvertretende Landrätin des Kreises Höxter. Ihr sind Boote auf der Diemel kein ungewohntes Bild, denn sie wohnt in der Warburger Altstadt und Boote sind für sie gelebter Teil sportlichen Engagements.
Jürgen Förster, 2. Vorsitzender im Kanuverband NRW, Bezirk 10 überbrachte ebenfalls Glückwünsche, die mit einem obligatorischen ostwestfälischen Flachgeschenk begleitet wurden. „Die Kanutinnen und Kanuten fühlen sich beim WS Höxter sehr wertgeschätzt. Und es freut mich, dass hier in Höxter zum 2. Mal in Folge das Bezirksabpaddeln stattfindet.” Der Bezirk wünscht dem in vielerlei Hinsicht erfolgreichem WS Höxter alles Gute und Jürgen Förster sagte abschließend „Wir kommen gern wieder!”
Der Vizepräsident des Kanuverband NRW, Thomas Hartleif, schloss sich den Glückwünschen an und übergab neben einem gläsernen Pokal einen Wurfsack zur Rettung derer, die das Kanu unfreiwillig verlassen haben.
Den Grußworten der Vertreter aus Stadt, Land, Fluss und Sport folgten die Vorsitzenden Norbert Müller und Michaela Bast mit der Historie und Geschichten des Vereinslebens.
Aus dem am 29. September von 13 Sportlern gegründeten Canoe Camping Club -CCC Höxter gegründeten Verein, der im Freibad Höxter seine Unterkunft hatte, entwickelte sich der Wassersport Höxter, der seine Bezeichnung mit einer Satzungsänderung im Jahr 1951 erhielt. In Spitzenzeiten wuchs die Wassersportfamilie auf 250 Mitglieder an. Die aktuelle Mitgliederzahl liegt bei 150. Die Altersspanne reicht von zwei Monaten bis zum stolzen Alter von 93 Jahren.
Das jetzige Bootshaus im Sportzentrum wurde im Jahr 1964 in Eigenleistung gebaut und 1984 folgte ein Erweiterungsbau für den Bootshauswart. Im Laufe der Zeit wurden immer wieder Modernisierung am Vereinsheim vorgenommen, die nicht nur durch die tatkräftigen Mitglieder möglich sind, sondern auch von vielen Spenden und Fördergeldern abhängig und durchsetzbar sind. Sei es die Digitalisierung der Heizungsanlage, die Steganlage, Bootsmaterial, Gebäudeausstattung, Rasenmäher oder auch die ganz aktuelle Anschaffung, der Photovoltaik-Anlage.
Sportlich veränderten und erweiterten sich die Angebote des Wassersport Höxter ebenfalls. So erweiterte sich der anfängliche Kanuwandersport um den Kanu-Rennsport, den Wildwassersport und auch eine Mountainbike-Abteilung gehörte einige Jahre zum Sportangebot. Seit dem Jahr 2014 beherbergt das Bootshaus auch zwei Drachenboote, die für den Betriebssport der Katholischen Hospitalvereinigung Weser Egge einen sportlichen Ausgleich bieten. Wassersport ist ein Ganzjahressport, Vereinzelte winterliche Fahrten werden mit entsprechender Ausrüstung und Erfahrung durchgeführt. Das Training verlagert sich jedoch in das Hallenbad. Hier werden Eskimotier- und Rettungsübungen erlernt, die sehr wichtig für die Touren mit den verschiedenen Bootstypen und Begebenheiten auf den Flüssen sind.
Nach ein paar Erzählungen von den Fahrten folgte dem Empfang der Jubiläumsfeier ein Imbiss, denn am Nachmittag konnten sich die Vereinsmitglieder und Ehemaligen mit den Gästen nicht nur die vielen alten Fotos von Fahrten anschauen, sondern auch einen selbstgedrehten Film, der im Jahr 1984 von damaligen Mitgliedern in Österreich, der Schweiz und Süddeutschland gedreht worden ist.
Zu diesem Programmpunkt waren sogar das älteste, das jüngste und das langjährigste Vereinsmitglied anwesend. Die 93-jährige Brunhild Friebel, die zwei Monate alte Alina Lenz und der seit 73 Jahren dem Verein zugehörige Klaus Werner genossen den Film ebenso, wie die vielen Paddlerinnen und Paddler aus dem Bezirk, die den Abend mit gutem Essen und Gesprächen ausklingen ließen.
Am folgenden Tag ging es gemeinsam auf die Weser, um bei bestem Paddelwetter die offizielle Paddelsaison mit dem Bezirksabpaddeln zu beenden.
Mehr Informationen vom Wassersport Höxter sind auf der Homepage www.wassersport-hoexter.de zu finden.