Am Mittwoch, 16. Oktober, lädt die Jacob Pins Gesellschaft (Westerbachstraße 35) um 19.30 Uhr zu Bücher im Gespräch ein.
Der im Juni nach langer Krankheit verstorbene Schriftsteller Paul Auster ist neben Philip Roth, Jonathan Franzen oder T.C. Boyle einer der bedeutendsten amerikanischen Autoren. Seine Bücher wurden in 40 Sprachen übersetzt. In seinem letzten, 2023 erschienenen Roman „Baumgartner” erzählt Auster von einem emeritierten Professor, der an einem Buch über Kierkegaard schreibt. Er ist seit zehn Jahren nach dem tragischen Unfalltod seiner Frau Anna Witwer. Wer nun eine schwermütige Geschichte erwartet, wird enttäuscht. Die Handlung ist durchzogen von vielen sehr komischen Situationen. Bärbel Werzmirzowsky wird das Buch vorstellen.
Auch die zweite Buchvorstellung garantiert eine vergnügliche Lektüre: Dana Vowinckels Debutroman „Gewässer im Ziplock” spielt in Berlin, Chicago und Jerusalem. Im Mittelpunkt steht die 15-jährige Margarita, die bei ihrem Vater, einem jüdischen Kantor, in Berlin lebt. In den Sommerferien besucht sie jedes Jahr ihre Großeltern in Chicago. In dem Jahr, von dem der Roman erzählt, wird sie von ihrer Mutter, zu der sie kaum Kontakt hat, nach Jerusalem eingeladen. Die abwechslungsreiche Handlung wird aus der Perspektive und im Sprachjargon des aufmüpfigen jungen Mädchens erzählt. Vorgestellt wird der Roman von Christine Longére.
Petra Paulokat-Helling hat sich mit Martin Walsers Roman „Ein liebender Mann“ beschäftigt. Der „liebende Mann“ ist der 73-jährige Goethe, der sich in die 19-jährige Ulrike von Levetzow verliebt hat. Walser war, als sein Roman 2008 erschien, 81 Jahre alt. Auch Walsers Beziehungen galten gern jüngeren Frauen. Goethe jedenfalls schien es nicht peinlich zu sein, mit der mehr als 50 Jahre jüngeren Ulrike von Levetzow durch Marienbad oder Karlsbad zu flanieren.