Gastspiel „Zukunft der Erinnerung“ | OWZ zum Sonntag

Veröffentlicht am 14.05.2024 13:08

Gastspiel „Zukunft der Erinnerung“

Wie gehen persönliches Erinnern und gesellschaftliche Erinnerung zusammen? Wie sind Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verwoben? Erinnerung ist Arbeit an der Gegenwart. Diesen Zusammenhängen widmet sich das dokumentarische Theaterstück „Zukunft der Erinnerung”, das am 24. und 25. Mai in der KulturMühle Buchhagen zu sehen sein wird.

Regisseur Holger Warnecke hat zusammen mit drei jungen Frauen Interviews mit seinen Eltern aus der Zeit zwischen 1920 und 1955 zu einem lebendigen Theaterstück umgearbeitet. Im Zentrum steht das alltägliche Leben von zwei Menschen aus dem Dorf Lenne im Kreis Holzminden, die der damaligen Majorität im Nationalsozialismus zuzurechnen sind. Entstanden ist eine vielfältige und kurzweilige Inszenierung, die authentisches Material aus dem Leben eines alten Ehepaars auf ihre Relevanz für uns Heutige befragt.

Da das Publikum in den Aufführungen in Bezug auf Alter oder sozialer Herkunft sehr gemischt ist, kommen Menschen ins Gespräch, die im Alltag selten miteinander diskutieren. Die Diskussionen im Anschluss kreisen um Fragen von individueller und gesellschaftlicher Relevanz von Erinnerung, um Möglichkeiten und Grenzen des dokumentarischen Theaters oder um die zeitdiagnostische Qualität der Inszenierung angesichts der Wahlerfolge der AFD. Die antisemitischen Anschläge in jüngster Zeit in Deutschland zeigen zudem überdeutlich: Das Vergangene ist nicht tot – es ist noch nicht einmal vergangen.

Reservierungen unter Tel. 01523/4269634, per Mail an kaleidoskop@buchhagen.org oder zukunftdererinnerung@gmx.de oder online unter: www.buchhagen.org. Einlass je 19 Uhr, Einführung 19.30 Uhr, Beginn 20 Uhr.

north