Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die niedersächsische Landesregierung 2022 kurzfristig ein sog. ad-hoc-Paket zur Stärkung des Katastrophenschutzes beschlossen. Dieses hatte ein Haushaltsvolumen von 40 Mio. Euro.
Neben verschiedenen, überwiegend bereits umgesetzten Maßnahmen beinhaltete das adhoc-Paket die landesseitige Beschaffung von zeitgemäßen Einsatzfahrzeugen, die den Katastrophenschutzeinheiten von Freiwilligen Feuerwehren und Hilfsorganisationen zur Verfügung gestellt werden. Für diese Beschaffungen standen rund 32,3 Mio. Euro zur Verfügung. Diese Einsatzfahrzeuge werden, je nach Fahrzeugtyp, entweder über ein Interessenbekundungsverfahren oder aufgrund der Annahme eines konkreten Zuweisungsangebots zugewiesen. Nachdem die Zuweisungsentscheidungen nun getroffen werden konnten, wird die Auslieferung der Einsatzfahrzeuge überwiegend im Jahr 2025 erfolgen.
Der Ortsverband Holzminden der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. erhält im Rahmen dieser Förderung einen „Gerätewagen Logistik klein”. Dieser soll in sogenannten Logistik- und Technikgruppen” als kommunale Katastrophenschutzeinheit für Logistikaufgaben und kleinere technische Arbeiten (insb. zur Einrichtung und Betrieb von Notunterkünften) sowie als Zugfahrzeug für (zumeist landeseigene) Netzersatzanlagen zur Verfügung stehen.
Das Fahrzeug verfügt über ein besonders wendiges und hochgeländegängiges Fahrgestell, welches bis zu 1,2m tiefes Wasser durchfahren kann. Hiermit wird Erfahrungen aus der Ahrtalflut 2021 und der Ukraine über stark beeinträchtigte Verkehrsinfrastruktur begegnet.
Die heimische SPD-Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt erläutert dazu: „Die durch den Klimawandel hervorgerufenen Umweltereignisse wie Fluten, Unwetter oder Vegetationsbrände werden uns zunehmend herausfordern – im ganzen Land. Es ist daher wichtig, dass wir in der Fläche gut auf die möglichen Katastrophenszenarien vorbereitet sind. Dieser Gerätewagen Logistik ist dafür ein wichtiger Baustein.”
Die Auslieferung der Fahrzeuge wird ab dem ersten Quartal 2025 beginnen und aufgrund der hohen Gesamtanzahl der Fahrzeuge voraussichtlich bis ins dritte Quartal reichen.