Das Fest wird sich äußerlich kaum von der Gründungsfeier unterscheiden. Gottesdienst, bunte Spiele, Kaffee und Kuchen, viel Elternengagement und Bratwurst vom Grill. Und doch ist mittlerweile vieles so ganz anders in der Einrichtung Maria Salome in Ovenhausen. Vor 50 Jahren wurde sie errichtet. Nun feiert die katholische Kita am Samstag, dem 29. Juni, von 14.30 bis 18 Uhr ihr großes Jubiläum. Kita-Leitung Regina Hoffmann und ihr zwölfköpfiges Pädagogen-Team können dann eine moderne Einrichtung mit drei Gruppen für bis zu 65 Kinder präsentieren. Die Freude darüber, dass die Kita in Ovenhausen noch mitten im Dorf ihren festen Platz hat, die ist ebenfalls bis heute in dem Ortsteil von Höxter geblieben.
„Endlich ein eigenes Haus für die Kinder“ beginnt der Eintrag in der Ortschronik von 1974. Damals hatte die Stadt Höxter ein Grundstück gekauft und es an die Kirchengemeinde weiterveräußert. Ein wenig Richtung Ortsausgang Lütmarsen wurde dann die Kita an der Jätzerstraße gebaut. Beschrieben wurde sie als „schmucker dreigruppiger Kindergarten für bis zu 90 Jungen und Mädchen.“ Als Personal gab es drei Erzieherinnen und zwei Helferinnen. Was damals „nach modernsten Gesichtspunkten“ gestaltet wurde und zur Freude der Gemeinde endlich einen eigenen Kindergarten in den Ort brachte, war zwischenzeitlich in die Jahre gekommen. Veränderte Anforderungen durch Kinder unter drei Jahren machten 2012 eine Reduzierung auf zwei Gruppen notwendig. Ab 2018 aber ist Maria Salome wieder dreizügig. Der Träger, die Katholische Kindertageseinrichtungen Hochstift gem. GmbH, die den Kindergarten von der örtlichen Pfarrei übernahm, hat zwischenzeitlich einen neuen Turnraum und Nebenräume angebaut und kräftig durchsaniert. Nun strahlt die Kita mit ihrer spannenden Hanglage wieder wie neu. Besucher empfängt ein kleiner Naschgarten mit allerlei Beeren und wirkt einladend. Freundlich ist auch die farbliche Gestaltung. Als sie von 1993 bis 1996 als Kind in Maria Salome war, da machte der Kindergarten einen arg düsteren Eindruck, erinnert sich Verena Wiegers. Heute arbeitet sie als Erzieherin im Team der Kita und freut sich, dass sie ihren Berufswunsch direkt in ihrem Heimatort umsetzen konnte.
Große Gruppen, viele Stuhlkreise, kurze Betreuungszeiten, das war die Zeit des Beginns vor 50 Jahren. Damals wurden die Gruppen noch durchnummeriert, später hießen sie dann Mäusegruppe und Sternengruppe. Aus der Mäusegruppe wurde dann mit Aufnahme der unter Dreijährigen das Mäusenest, 2018 kam die Sternchengruppe hinzu. Auch bei den Namen gibt es einen Wandel. Die Gruppen heißen jetzt Sonnengruppe, Regenbogengruppe und Wolkengruppe. Die Betreuung geht über den Mittag, die Kinder sind zwischen zwei und sechs Jahren alt. Partizipation wird heute groß geschrieben, also Kinder dürfen mitbestimmen. Geblieben sind die Grundwerte. Kita-Leiterin Regina Hoffmann setzt auf die religionspädagogische Arbeit, um beginnend bei der Wertschätzung mit einem morgendlichen Gruß den Tag mit Gott zu erleben. Bewegung ist ihr wichtig, die Kinder sind oft im Ort unterwegs, entdecken das Storchennest mit den Vögeln Ella und Alex oder die Hühner zuhause bei einem Kita-Kind. Sie besuchen Opa Jürgen und erleben seine Bienen. Die Vorschulkinder ziehen ihre Kreise dort weiter, besuchen die Bäckerei im Ort aber auch die Feuerwehr und machen eine Stippvisite in den Grundschulen. Jedes Jahr gibt es ein Kita-Fest und die Adventsmontage werden mit Elternkreisen besonders gestaltet. Inhaltliches zählt in Maria Salome. Deshalb bringt Kita-Leitung Hoffmann die Einrichtung nun auch auf den Weg zur Zertifizierung als „Familienpastoraler Ort“.
Mit einem Wortgottesdienst mit Gemeindereferentin Marie-Luise Bittger beginnt das Jubiläumsfest um 14.30 Uhr. Der Gottesdienst steht unter dem Motto „Im Schwarm fühlen sich alle Fische wohl. Gemeinsam sind wir etwas“. Dabei wird die Geschichte des Fisches Swimmy erzählt. Er begleitet die Kinder durch den ganzen Tag und führt sie durch die thematischen Inhalte. Alle Ehemaligen sind eingeladen, Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat, der Träger kommt und die Musikkapelle Ovenhausen spielt. Die Eltern sorgen dabei für Kaffee und Kuchen, das Kita-Team grillt. Dann werden sicher einige Großeltern ihren Enkeln zeigen können, wo sie selbst früher einmal in der Kita gespielt haben.