Neue Kulisse, neue Ausblicke | OWZ zum Sonntag

Veröffentlicht am 11.07.2024 11:55

Neue Kulisse, neue Ausblicke

Norbert Sickmann und Karl Fischer präsentieren eine Hälfte des neuen Panorama. Die andere Hälfte wurde bereits platziert. (Foto: Marc Otto)
Norbert Sickmann und Karl Fischer präsentieren eine Hälfte des neuen Panorama. Die andere Hälfte wurde bereits platziert. (Foto: Marc Otto)
Norbert Sickmann und Karl Fischer präsentieren eine Hälfte des neuen Panorama. Die andere Hälfte wurde bereits platziert. (Foto: Marc Otto)
Norbert Sickmann und Karl Fischer präsentieren eine Hälfte des neuen Panorama. Die andere Hälfte wurde bereits platziert. (Foto: Marc Otto)
Norbert Sickmann und Karl Fischer präsentieren eine Hälfte des neuen Panorama. Die andere Hälfte wurde bereits platziert. (Foto: Marc Otto)

Altenbeken im August 1975 blickt auf einen neuen Horizont: Die Modellbundesbahn im Rieseler Feld scheut weder Kosten noch Mühen, um ihren liebevoll geschaffenen Aufbauten noch mehr Realitätsnähe zu verleihen. Und so bereichert nun eine neue, 14 Meter lange Kulisse als Panorama-Hintergrund den Bereich des Altenbekener Viaduktes.

Besagte Kulisse, Wald und Wiesen und Himmel, wurden aus zahlreichen Fotos zusammengebaut, welche natürlich allesamt den hohen Anforderungen der Modellbundesbahn gerecht werden mussten. Da gab es einiges, was für die magische Illusion von Realität zu beachten war. So gab es etwa damals noch keine Windräder in der Gegend, auch der Verlauf von Zäunen und dergleichen musste passen – Norbert Sickmann und Karl Fischer sind sich selbst dabei ihre größten Kritiker, welche ihre „Hausaufgaben“ im Bereich der Recherche eindeutig gemacht haben. Doch nicht nur die Landmarken spielten in die Arbeit ein, auch die Farbpalette musste mit den Farben des Modells abgestimmt werden. Selbst auf den Fall der Schatten wurde penibel geachtet. So verwischt zwar nicht die Grenze zwischen Nachbau und Realität, aber die Wahrnehmung von Modell und Panorama-Kulisse: Was steht wirklich da, was ist Bild? In das Panorama-Foto wurden gar Bilder von Miniatur-Büschen und Bäumen eingebettet. Kunstfertigkeit und tiefe Liebe zum Detail bringen so manchen magischen Trick zustande. Und rund 100 Arbeitsstunden mit Fotos und Fotoshop.

Die Modellbundesbahn begrüßt im Schnitt jährlich 15.000 Besucher, davon etliche vom Fach. In den Kreisen des Modellbaus reicht ihr Ruf gar so weit, dass ein Besucher aus Melbourne beschloss, das Museum in seine Europa-Reise einzuplanen.

Welche Sorgfalt an den Tag gelegt wird, zeigt sich als Paradebeispiel am Viadukt, an dem selbst Details wie ausgebesserte Schäden aus dem zweiten Weltkrieg erkennbar sind und jede Fuge einzeln gezeichnet wurde. „Museumsqualität“, so Karl Fischer.

Ein weiteres Projekt darf außerdem verkündet werden: Altenbeken 2.0. Umfasst die Miniatur-Landschaft mit Ottbergen, Bad Driburg und Altenbeken im Augenblick 150 qm, so wird nun die Altenbeken-Abteilung nochmals erweitert – um satte 100 qm, worin der Bahnhof selbst, ein Großteil des Orts und die Bahngleise bis zum Rehbergtunnel eingebunden werden. Für Altenbeken bedeutet dies einen Blick z.B. auf Adenauer- und Bahnhofstraße, Hüttenstraße sowie Schwarzen Weg. 117 Gebäude wollen für die Verwirklichung dieses Mammut-Projektes gestaltet werden – mit der gewohnten Sorgfalt. Schließlich stellt das Team – Karl Fischer und Norbert Sickmann, Fotograf Markus Tiedtke und Gebäudezeichner Bernard Huguenin – sich stets den wohlwollenden, aber auch scharfen Augen ihrer Gäste, welche ihre Heimat einmal aus ganz ungewöhnlichem Blickwinkel betrachten wollen. Das Projekt Altenbeken 2.0 wird allerdings auch noch Zeit in Anspruch nehmen – geschätzt fertig wird man wohl 2030 werden. Dann aber wird sich die Landschaft auch entsprechend vergrößert haben.

Die Modellbundesbahn öffnet do. bis so. von 11 bis 18 Uhr, schließt allerdings vom 18. bis 21. Juli (Betriebsferien) und vom 3. und 4. August (Annentag). Nähere Informationen auch im Internet unter www.modellbundesbahn.de.

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