Mit der Aufführung „Romeo und Julia frei nach Shakespeare“ will das ThimKu, das Theater im KuStall, neue Wege gehen. Erstmals experimentiert die Theatergruppe sowohl mit Bildern und Musik, die durch künstliche Intelligenz generiert werden, als auch mit dem Einsatz von Übertiteln an der Bühnenrückwand.
Der erste Vorsitzende Heiko Beck, der bei „Romeo und Julia“ erstmals auch die Produktion übernimmt, ist selbst von Geburt an hörbehindert und hat mit Theater durchaus gemischte Erfahrungen. „Es ist oft schwierig, die Texte trotz Hörgerät zu verstehen. Übertitel finden bisher nur in größeren Theaterhäusern oder Opern Einzug. Im Idealfall wird durch dessen Einsatz die Verständlichkeit für Menschen mit Einschränkungen und auch für Menschen mit Sprachbarrieren erhöht. Es gibt verschiedene Varianten, die Sprache bildlich darzustellen. Aktuell tendieren wir zu einer einfachen Sprache, sodass auch Menschen mit Sprachbarrieren die Texte leichter und schneller erfassen können. Wir freuen uns aber auch über Kritik, um die Übertitelung in eventuellen zukünftigen Projekten besser zu gestalten.”
Eine Mischung aus KI-generierten Medien und klassisch erstellen Medien (Bilder, Videos und Melodien) untermalen das Schauspiel aus dem Hintergrund. Heiko Beck, von Beruf Technischer Illustrator, beschäftigt sich mit Begeisterung mit dieser Technik.
Derzeit proben die dreizehn Schauspieler donnerstags im KuStall in Ottbergen. Bis zu den Aufführungen am 11., 12., 17. und 18. November ist noch viel zu tun. Die Gruppe gestaltet Bühnenbild, Requisiten und Kostüme selbst.
Das ThimKu hat keine Angst vor Klassikern, in den vergangenen Aufführungen wurde zum Beispiel „Der eingebildete Kranke“ von Molière oder „Der Selbstmörder“ von Nikolai Erdmann gespielt.