Da dürften Wolf, Waschbär und Wisent nicht eben schlecht gestaunt haben: Den vierbeinigen Bewohnern der Sababurg wurde am Wochenende des Zweiten Advents ordentlich der Platz im Rampenlicht streitig gemacht – und einige dieser Konkurrenten trugen ebenfalls Fell!
Wenn der Tierpark Sababurg den Advent feiert, geschieht dies gern mit einem altertümlichen Dreh: Der Weihnachtsmarkt wird kombiniert mit einem Ausflug ins Mittelalter. Rund 40 Stände sorgten für Zeitreise-Atmosphäre, mit Dudelsackmusik und Spanferkel, Honigmet und Schwerterschau und noch viel, viel mehr. Wohin man schaute, schritten gerüstete Gestalten einher - „die neue Security“, wurde scherzhaft angemerkt -, auch einige mystisch gewandete Leute waren dabei. Waren Magier und Hexen real? An diesem Wochenende durften sie zumindest nicht fehlen. Viele Besucher, für die es nicht der erste Mittelaltermarkt war, kamen gleichfalls in angemessener Tracht.
Auf der Bühne begrüßten die Spielleute von Taranis das Publikum. Mit viel Elan, flotten Sprüchen und prallen Dudelsäcken sorgten sie für heiße Stimmung an einem kalten Wochenende.
Mit Tieren auf Tuchfühlung zu gehen, ist im Tierpark nichts Neues. Speziell für den Mittelaltermarkt war noch ein zusätzlicher Gastauftritt dabei: Ein Pärchen Rätisches Grauvieh, eine stämmige Kuh-Rasse aus dem Alpenraum, machte den Besuchern seine Aufwartung. Ein ausgezeichnetes Fotomotiv – und beliebt bei den Kindern, die ausnahmsweise auch außerhalb des Streichelzoos bis auf Fingerspitzennähe herankommen durften. Noch beherzter zugreifen konnten die jungen Gäste bei der Stelzenhexe, die riesengroß und mit einer Angel bewaffnet in der Menge unterwegs war. Wollte sie wohl Kinder fischen für ihre ganz eigene Vorstellung von gastronomischem Genuss? Jedes Kind kam allerdings heil davon – mit dem Süßigkeitenköder in der Hand, noch dazu. Anderswo konnten sich Groß und Klein am Zielschießen versuchen.
Manch Lehrreiches gab es bei aller Unterhaltung zu entdecken. Experten, wie etwa aus Gebieten wie dem Bogenbau und der Holzschuhmacherei, waren gern zu Gesprächen aufgelegt.