Bei herrlichem Herbstwetter kamen am Sonntag rund 2.000 Besucher zur Reitsport-Veranstaltung mit langjähriger Tradition nach Neuhaus im Solling und verfolgten die anspruchsvolle Reitjagd durch Wiesen, Wälder und über imposante Naturhindernisse.
Bei diesem faszinierenden Zusammenspiel zwischen Mensch, Pferd und Hund geht es vollkommen unblutig zu: Die Foxhounds der Niedersachsenmeute aus Dorfmark bei Soltau folgen einer Anisspur, der sogenannten Schleppe, die von Reitern gelegt wird. In wilder Hatz jagen die temperamentvollen Hunde dieser Schleppe nach, dicht gefolgt vom Feld der Reiter. Das Jagdreiterfeld wurde in Neuhaus vom Jagdherrn Torsten Koßmann angeführt. Musikalisch begleitet wurde die Jagd von der Jagdhornbläsergruppe „Fermate“ aus der Landeshauptstadt Hannover.
Gilt die Schleppjagd hinter der Hundemeute ohnehin schon als eine der Königsdisziplinen des Jagdreitens, so ist die Veranstaltung in Neuhaus unter Reitern als besonders anspruchsvoll bekannt, sowohl für zwei- als auch vierbeinige Teilnehmer: Hier im Hochsolling gilt es nicht nur, viele Hindernisse zu überwinden, sondern auch einige Höhenmeter zu bewältigen, was alle Akteure besonders fordert.
Nach dem Stelldichein auf der Wiese am Skilift in Neuhaus ging es zunächst zur Ahlequelle, dann zurück über die Nachtweide und einige Sprünge hinweg hinauf nach Silberborn, wo vor der Pause ein Hindernis aus Whiskyfässern zu überwinden war. Nach einer kleinen Stärkung für Pferd und Reiter ertönte das Signal zum Finale der Reitjagd zurück nach Neuhaus, wo als Abschlusssprung eine historische Steinmauer überquert werden musste. Auf der Pfarramtswiese am Haus des Gastes wurde dann zum feierlichen Halali (Ende der Jagd) mit Ehrung der Reiter und Belohnung der Hunde geblasen.
Neben der Jagdveranstaltung hatte das Team der Touristik-Information aus Neuhaus im Innenhof des Hauses des Gastes ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm auf die Beine gestellt. Hier wurden neben kulinarischen Leckerbissen auch ausgewählte Verkaufs- und Informationsstände geboten.