In der aktuellen Sonderausstellung „Scherben zum Glück“ zeigt das Museum Schloss Fürstenberg ein faszinierendes Porzellanservice voller Geschichte und Geschichten. Das sogenannte Hochzeitsgeschirr war ein Geschenk zur Vermählung von Victoria Luise, der einzigen Tochter von Kaiser Wilhelm II., und dem Hannoveraner Welfenprinzen Ernst August. Die Kölner Kunsthistorikerin Johanna Johnen hat die spannende Geschichte des Services erforscht und nimmt am 6. Februar die Gäste im Porzellanmuseum mit in eine Zeit des politischen und gesellschaftlichen Umbruchs. Dabei erzählt sie gleichzeitig eine große Liebesgeschichte. Beginn der Veranstaltung ist 18 Uhr. Das Museum hat an diesem Tag verlängerte Öffnungszeiten, so dass Besucher*innen die Sonderausstellung vorab erleben können.
1913, am Vorabend des Ersten Weltkriegs, als Monarchie und deutscher Adel noch intakt waren, feierten Viktoria Luise von Preußen und Welfenprinz Ernst August III. von Hannover ihre Hochzeit. Diese aus Liebe geschlossene Ehe beendete ein halbes Jahrhundert der Feindschaft zwischen den Adelshäusern der Hohenzollern und der Hannoveraner Welfen. Als Hochzeitsgeschenk gab das Landesdirektorium ein fast 700-teiliges Hochzeitsservice bei der Manufaktur Nymphenburg in Auftrag. Das Paar erhielt das umfangreiche Service jedoch erst 1921, nachdem Ernst August bereits abgedankt hatte und die Familie ins Exil fliehen musste.
Nachdem die Richard-Borek-Stiftung in Braunschweig das einzigartige Service 2006 erstanden hat, wird es derzeit zum ersten Mal öffentlich ausgestellt. Bis zum 27. April 2025 ist es im Gerverot-Saal des Museum Schloss Fürstenberg zu sehen. Kunsthistorikerin Johanna Johnen beforschte im Auftrag der Stiftung in den letzten Monaten intensiv die Entstehungs- und Stilgeschichte des Services sowie dessen Verbleib seit 1918.
Bevor Johanna Johnen die Gäste an diesem Abend in die längst vergangene Welt höfischer Prachtentfaltung entführt, können sich die Besucher*innen in der Sonderausstellung auf diese Zeitreise einstimmen. Denn am 6. Februar öffnet das Museum bis 18 Uhr und bietet so die Gelegenheit, das Museum und die Sonderausstellung vor dem Vortrag zu besichtigen.
Der Eintritt zum Themenabend beträgt 5 Euro. Eine Platzreservierung per E-Mail an anmeldung@fuerstenberg-schloss.com oder unter Tel. 05271/966 778-10 wird empfohlen. Kurzentschlossene sind ebenfalls herzlich willkommen.