Kulinarik und Tafelkultur um 1900 | OWZ zum Sonntag

Veröffentlicht am 05.03.2025 12:02

Kulinarik und Tafelkultur um 1900

Das Museum Schloss Fürstenberg im Frühling. (Foto: Museum Schloss Fürstenberg)
Das Museum Schloss Fürstenberg im Frühling. (Foto: Museum Schloss Fürstenberg)
Das Museum Schloss Fürstenberg im Frühling. (Foto: Museum Schloss Fürstenberg)
Das Museum Schloss Fürstenberg im Frühling. (Foto: Museum Schloss Fürstenberg)
Das Museum Schloss Fürstenberg im Frühling. (Foto: Museum Schloss Fürstenberg)

Wie schmeckte ein Festmahl am Hofe des letzten regierenden Herzogs von Braunschweig? Welche Rolle spielten Porzellan, Speisen und Inszenierung bei einem Diner um 1900? Diesen Fragen widmet sich Prof. Dr. Josef Matzerath während des Themenabends am 20. März um 18 Uhr im Museum Schloss Fürstenberg. Im Rahmen der Sonderausstellung „Scherben zum Glück“ gibt der Historiker spannende Einblicke in die Kunst der feinen Tafelkultur am Ende des Kaiserreichs – von der Menükomposition über die Auswahl der Zutaten bis zur stilvollen Präsentation.

Prof. Dr. Josef Matzerath, Professor für Sächsische Landesgeschichte an der TU Dresden, nimmt die Gäste mit auf eine Zeitreise: Am 3. November 1913, vier Tage bevor er 26 Jahre alt wurde, zog Ernst August Herzog zu Braunschweig und Lüneburg als regierender Monarch in Braunschweig ein. Seine Gemahlin, Herzogin Victoria Luise, war die Tochter Kaiser Wilhelms II. Das Paar gab am Abend ein Diner im Residenzschloss.

Solche Festessen waren am Ende des Kaiserreichs ein komplexes Gesamtkunstwerk. Die Produkte wurden nach Jahreszeit und Aussehen gewählt. Alle industriell gefertigten Nahrungs- und Genussmittel gehörten nicht auf die feine Tafel. Die Küche richtete Teller an, deren Gerichte die zentrale Zutat in den Mittelpunkt stellte. Beilagen boten dazu einen aromatischen Kontext. Selbst der Wein wurde mit den jeweiligen Gerichten harmonisiert. Darüber hinaus beachteten die Chefs bei den Speisefolgen einen europaweit geschätzten Spannungsbogen mit einer Vielzahl von Gerichten: Von den würzigen hors-d'œuvres, über den Braten als Höhepunkt bis zu den süßen Desserts sollte Speisen ein Genuss sein. An der Tafel verkostete man – festlich gekleidet – ein solches Menü von feinen Porzellanen und mit ausgesuchtem Besteck. Das Ambiente eines Raums bildete den feierlichen Rahmen für jedes Diner.

Zur Einstimmung auf den Vortrag können die Gäste vorab die Dauerausstellung und die Sonderausstellung „Scherben zum Glück“ besichtigen, denn das Museum bietet am 20. März eine verlängerte Öffnungszeit bis 18 Uhr.

Der Vortrag zur Komposition eines kulinarischen Gesamtkunstwerks um 1900 beginnt dann um 18 Uhr. Der Eintritt kostet 5 Euro. Eine Platzreservierung per E-Mail an fuerstenberg-schloss.com" class="auto-detected-link" target="_blank">anmeldung@fuerstenberg-schloss.com oder telefonisch unter 05271 966 778-10 wird empfohlen. Kurzentschlossene sind ebenfalls herzlich willkommen. Mehr Infos unter fuerstenberg-schloss.com.

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