Wie in vielen Städten im Weserbergland zogen an Weibercarneval die Frauen durch die Straßen und brachten gute Laune mit ihren bunten Kostümen, Schunkelliedern und Helau-Rufen in die Innenstädte. In Beverungen besuchten die kostümierten Weiber Geschäfte und zogen zum Rathaus, um den Schlüssel zur Macht zu erobern. Der Bürgermeister war, passend zum diesjährigen Karnevalsmotto als Bruder Grimm gekleidet und führt mit Ludger Ernst gemeinsam ein gereimtes Märchen Ratespiel durch bei dem die Frauen einen Piccolos-Sekt gewinnen konnten. Auch die Mitarbeiter der Stadt hatten sich dem Motto gemäß als Märchenfiguren kostümiert.
Dann forderte die Präsidentin der alten Garde, Paula Jochheim den Rathausschlüssel mit den Worten „Wiederstand ist zwecklos“. Barbara Hartmann als Till Eulenspiegel nahm in ihrer Spottrede die Politik aufs Korn. Vom Bundestagswahlkampf genervt beschrieb sie die vielen Wahlkampfsendungen als aufdringlich wie eine Drückerkolonne. Für die Kommunalwahl im September schlug sie Frauen als Kandidatinnen vor und nahm den Bürgermeisterkandidaten aufs Korn, der bisher von der SPD gestützt und nun durch die CDU Beverungen gefördert wird. Für den einheitlichen Hebesatz der Grundsteuer B solle sich der Stadtrat schämen und die Landes-Bau-Ministerin wurde für die Übergabe des Förderbescheides just am 11.11. 2024 gerügt. Für den Bau des Hallenbades in Beverungen forderte Till Fliesen, die sich nicht wie in Höxter lockern. Auch die Weihnachtsbeleuchtung mit den Sternenbögen müsse wieder her und sie hinterfragte das Verbot aus Sicherheitsgründen. Das Vorhaben des Bürgermeisters, so jung in Ruhestand zu gehen, fand Till doch sehr wunderlich und meinte „Du willst zuhause glänzen als Pantoffelheld“. Für dies Vorhaben überreichte die Alte Garde dem Bürgermeister als Abschiedsgeschenk ein Paar Hausschuhe. Außerdem wurde er mit Gattin zu einer Wanderung mit anschließender Feier in Jakobsberg von den Frauen eingeladen, die sich für die gute Bewirtung in den vergangenen Jahren im Sitzungssaal bedankten.
Die 85-jährige Paula Jochheim erhielt für ihre 30-jährige Mitgliedschaft in der alten Garde den Till-Orden (ein Schnäpschen am Bande), ein Fotobuch und vom Bürgermeister eine Flasche Beverungen-Likör. Nach dem offiziellen Teil feierten die Frauen noch im Sitzungsaal und zogen dann weiter zu einem Besuch im Seniorenheim.