Das Haus Krus – Ein Ort mit Geschichte(n) ist das neue Zentrum in Bellersen. Das ehemalige Wohnhaus des verstorbenen Kreisarchivars Horst-Dieter Krus wurde in den letzten drei Jahren zu einem außergewöhnlichen Ort der Begegnung in Kombination mit multimedialen Ausstellungsräumen zu Annette von Droste-Hülshoffs Novelle „Die Judenbuche“ ausgebaut. Hier fand auch der umfangreiche Nachlass des Ortsheimatpflegers von Bellersen zur Geschichte der Region einen dauerhaften Platz im Obergeschoss und kann genutzt werden. Der Heimat und Verkehrsverein Bellersen unter Federführung von Frederik Köhler hatte Planung, Konzeption und Umsetzung initiiert und übernommen. Rund 70 ehrenamtliche Helfer haben das Projekt unterstützt. Finanziell gefördert wurde das Projekt vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen sowie der Stadt Brakel.
Außer dem Archiv und Ausstellungsräumen zu Annette von Droste-Hülshoff, die über den Ort „B“ (Bellersen) schrieb, wurde ein vielseitig nutzbarer Gemeinschaftsraum, eine Küche und die Schaubrennerei in einem Anbau an das ehemalige Wohnhaus in der Ortsmitte untergebracht.
„Im Rahmen der Heimatförderung unterstützen wir das Projekt mit 577.984 Euro. Mit der Heimatförderung will die Landesregierung Menschen Initiativen, Projekte und Vereine unterstützen, die mit viel Engagement unser Kulturerbe und somit auch unsere Heimat erlebbar machen wollen. Ihr Engagement ist der Kitt in unserer Gesellschaft, der diese zusammenhält. Ein großartiges Beispiel dafür wird heute mit dem Haus Krus in Bellersen eröffnet“, sagt Ministerin Ina Scharrenbach bei der Einweihungsfeier.
Bürgermeister Hermann Temme dankte dem Heimat- und Verkehrsverein und den vielen ehrenamtlichen Helfern für ihr tatkräftige Engagement. „Haus Krus ist ein ganz besonderer Ort, ein Raum des Wissens und der Begegnung“, so Bürgermeister Hermann Temme.
Der Heimat- und Verkehrsverein hat mit einem Bewirtschaftungsvertrag die Verantwortung über das Haus und dessen Nutzung übernommen. Haus und Grundstück sind im Besitz der Stadt Brakel. Für den Erwerb des Hauses investierte die Stadt Brakel 79.000 Euro und trug 145.000 Euro Eigenanteil der Förderung. Die Planung des Projektes übernahm Volker Eisenhut, die Umsetzung mit Firmen und Ehrenamtlichen leitete Bauingenieur Helmut Hasenbein.
Horst-Dieter Krus war eine bemerkenswerte und außergewöhnliche Persönlichkeit im Kreis Höxter. Der ehemalige Archivar der Kreisverwaltung Höxter und Ortsheimatpfleger von Bellersen hatte ein unschätzbares Wissen der Heimatgeschichte. Er war in Sachen Heimatpflege eine Instanz – weit über die Grenzen des Kreises Höxter hinaus. 2018 ist Horst-Dieter Krus unerwartet verstorben und hat seine Sammlung hinterlassen. Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung hat das Projekt „Haus Krus - Ein Ort mit Geschichte(n)“ mit einer Zuwendung aus dem Heimat-Förderprogramm (Element: Heimat-Zeugnis) des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Die Stadt Brakel hat den kommunalen Eigenanteil übernommen.
Der Krus-Nachlass umfasste unter anderem eine Fachbibliothek mit etwa 20.000 Büchern und Schriften, verschiedene Sammlungen mit lokalem Bezug und ein umfangreiches Foto- und Diaarchiv mit rund 80.000 Bildern.