Besuch der Krippen am Dreikönigstag | OWZ zum Sonntag

Veröffentlicht am 13.01.2025 10:19

Besuch der Krippen am Dreikönigstag

Die Kirche St. Martinus in Reelsen war die erste Station der Krippen-Rundreise für Maria Lübeck (links) aus Reelsen, Mechthild Bange (2. von links) und die Teilnehmer der Krippen-Wanderung. (Foto: Doris Dietrich)
Die Kirche St. Martinus in Reelsen war die erste Station der Krippen-Rundreise für Maria Lübeck (links) aus Reelsen, Mechthild Bange (2. von links) und die Teilnehmer der Krippen-Wanderung. (Foto: Doris Dietrich)
Die Kirche St. Martinus in Reelsen war die erste Station der Krippen-Rundreise für Maria Lübeck (links) aus Reelsen, Mechthild Bange (2. von links) und die Teilnehmer der Krippen-Wanderung. (Foto: Doris Dietrich)
Die Kirche St. Martinus in Reelsen war die erste Station der Krippen-Rundreise für Maria Lübeck (links) aus Reelsen, Mechthild Bange (2. von links) und die Teilnehmer der Krippen-Wanderung. (Foto: Doris Dietrich)
Die Kirche St. Martinus in Reelsen war die erste Station der Krippen-Rundreise für Maria Lübeck (links) aus Reelsen, Mechthild Bange (2. von links) und die Teilnehmer der Krippen-Wanderung. (Foto: Doris Dietrich)

Bereits zum zweiten Mal fand mit großem Zuspruch eine Krippen-Wanderung statt. Mechthild Bange als Gemeindereferentin im Pastoralen Raum Bad Driburg organisierte diese Veranstaltung zusammen mit Erika Buchholz, Anni Köhler und Petra Nolte.

Das „Ökumenische Advents-Team“ lud zu einer Krippen-Rundreise in die Ortsteile Reelsen, Langeland/Erpentrup und Pömbsen ein.

Am Dreikönigstag standen die Gaben der Heiligen Drei Könige im Mittelpunkt. Zehn Teilnehmer nahmen das Angebot einer Fahrgemeinschaft gern an. „Ich bin sehr gespannt auf den Nachmittag und finde es gut, dass wir uns heute Krippen in anderen Kirchen anschauen“, so eine Bad Driburgerin. Das erste Ziel war die St. Martinus Kirche in Reelsen. Viele sind schon oft an ihr vorbeigefahren und kennen sie nur von außen. Marilies Bonin aus Reelsen begrüßte freundlich die Ankommenden, die sich in der warmen Kirche gleich wohlfühlten. Die Gruppe zeigte ihre Bewunderung für die schöne Kirche. Sie stand noch ganz im weihnachtlichen Schmuck mit Baum, Krippe und Dekoration an den Kirchenbänken. Maria Lübeck als Mitglied des Pfarrgemeinderates gab allen einen interessanten Einblick in die Geschichte der Kirche: „1666 wurde in Reelsen eine Kapelle errichtet. An Wochentagen wurde hier die Messe gehalten. An Sonn- und Feiertagen besuchten die Reelser den Gottesdienst in der Pfarrkirche Pömbsen. Für die alten und kranken Einwohner von Reelsen gab es erst ab 1897 an Sonn- und Feiertagen eine Heilige Messe in der kleinen Kapelle. Die Messe wurde in Reelsen von einem Pastor des Franziskanerklosters aus Paderborn gehalten. Beim 225-jährigen Jubiläum der Schützenbruderschaft Reelsen wurde 1907 aus einer Feierlaune heraus mit Hilfe der Gräflichen Familie von Oeynhausen die Planung einer neuen Kirche in Angriff genommen. Seit 1911 steht die heutige Kirche.“

Die erst zwei Jahre alte Krippe wurde von den Reelsern Eberhard Wirth und Franz-Josef Speer entworfen und mit Liebe gebaut. Seitdem es diese neue Krippe gibt, werden die Figuren immer mit den Kindern vor Weihnachten in einer Krippenfeier aufgestellt. Mechthild Bange begleitete auf der Gitarre den Gesang der Gruppe zum Lied „Stern über Bethlehem“. Texte und Gebete lasen ausdrucksvoll Erika Buchholz und Anni Köhler. Petra Nolte informierte jeweils an einer Station über die drei Gaben der Heiligen Drei Könige: Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Am späten Nachmittag zogen die ersten stürmischen Böen heran. Als zweite Station besuchte die Gruppe die Kirche St. Johannes Nepomuk Langeland-Erpentrup. Mit Spannung wurde das Gotteshaus betreten. „Oh, wie schön“, hörte man mehrfach. Bettina Goeke aus Langeland freute sich über die Gruppe und hieß alle herzlich willkommen. Die Kirche hat eine relativ junge Geschichte, denn das Gotteshaus wurde erst 1978 fertiggestellt. Die alte Kirche in Erpentrup wurde 1732 gebaut. 1982 erfolgte der Abriss. An dieser Stelle erinnert ein Bildstock an die alte Kirche.

Mit dem Blick auf die Krippe und die Kerzen erzählte Bettina Goeke: „In Irland besteht der Adventskranz nicht aus vier, sondern aus fünf Kerzen. Drei lila, eine rosa und eine weiße Kerze. Zum krönenden Abschluss leuchtet am Heiligen Abend die weiße Kerze als Symbol für Christi Geburt.“

Im Bergdorf Pömbsen grüßte bei Sturm und Regen eine große eindrucksvolle Außenkrippe die Gruppe. Schnell wurde die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt erreicht. Die schöne und erhabene Kirche beeindruckte jeden. Beim Betreten der Kirche erklang leise ein Lied. Die Krippe wurde mit Interesse betrachtet und einige Teilnehmer nutzten ihre Smartphones zum Fotografieren. Tobias Menne als Mitglied des Pfarrgemeinderates nahm die Zuhörer mit auf eine interessante Reise durch die Jahrhunderte. Er informierte: „Die erste Kirche gab es hier bereits um das Jahr 1015. Die heutige Kirche entstand 1687 als dritter Kirchbau in Pömbsen. Die Krippe ist echte Oberammergauer Holzkunst.“

Wie ein roter Faden zog sich der gemeinsame Gesang durch die Krippen-Tour. Mechthild Bange begleitete die Gruppe auf der Gitarre beim abschließenden Singen des bekannten Liedes „Von guten Mächten wunderbar geborgen“.

Petra Nolte brachte es auf den Punkt: „Wie schön, dass wir heute die Kirchen und Krippen besucht haben. Es war sehr beeindruckend.“

Jeder Teilnehmer nahm am Ende dankbar einen Strohstern als Erinnerung entgegen. Auf die Frage, welche Kirche am besten gefallen hat, waren sich alle einig: „Jede Kirche und jede Krippe hatte ihre besondere Schönheit. Schön, dass Frau Lübeck, Frau Goeke und Herr Menne so anschaulich über die Kirchen berichtet haben.“

Auf Wiedersehen in 2026, bei der nächsten Krippen-Erkundung.

Von Gold, Weihrauch und Myrrhe

Wenige Wörter bergen so viel Faszination, wie das Wort Gold: Glanz und Schönheit, Reichtum und Macht, Reinheit und Beständigkeit. Die Hälfte allen Goldes auf der Welt ist inzwischen zu Schmuck verarbeitet, aber Gold ist nicht nur wegen seiner Schönheit begehrt, sondern auch wegen seiner Seltenheit. Gold, das Metall der Könige, weist als Gabe auf die Königswürde Jesu hin.

    An zweiter Stelle der Geschenke für das Jesuskind wird Weihrauch genannt: das getrocknete Harz der Weihrauchbäume. Im Frühsommer schaben Arbeiter an einzelnen Stellen die Rinde ab. Sogleich tritt ein klebriger Saft heraus, der schnell trocknet. Erst die dritte derartige Ernte des weißlich bis hellbraunen Harzes ergibt jedoch hochwertigen Weihrauch. Der war schon in der Antike begehrt und teuer. Er kam zum Einsatz im religiösen Kult, in der Medizin – heute belegt ist seine entzündungshemmende Wirkung – sowie in der Kosmetik.

    Wurden Opfergaben verbrannt, sollte der Duft des Weihrauchs die Götter gnädig stimmen. Gleichzeitig trug der Rauch die Bitten der Menschen empor. Dieses Anliegen symbolisiert der Weihrauch auch heute noch in Gottesdiensten.

    Das dritte Geschenk ist Myrrhe. Myrrhe ist – ähnlich wie Weihrauch – das getrocknete Harz des Myrrhenbaumes. Sie wurde benutzt in der Kosmetik, beim Einbalsamieren von Toten und in der Medizin. Das Harz wirkt desinfizierend, blutstillend und leicht betäubend.

    In der Bibel wird Myrrhe am häufigsten im Hohelied zitiert, galt sie doch als Aphrodisiakum. Außerdem wurden Salböle für Priester und Könige damit versetzt: Das ätherische Öl der Myrrhe mit seinem süß-warmen, erdig-würzigen Duft wird heute noch bei der Parfümherstellung verwendet. Ein Luxusgut als Zeichen der Wertschätzung – und Hinweis auf Jesu Leiden und Tod. So wurde Jesus am Kreuz zur Betäubung Wein mit Myrrhe gereicht und sein Leichnam wurde mit Myrrheölen gesalbt – als Zeichen der Ehre.

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