Um künftig einen noch größeren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, hat der Kreis Höxter auf seiner Abfallentsorgungsanlage in Wehrden eine weitere Photovoltaik-Anlage in Betrieb genommen. Erstmals ist es durch die moderne Speichertechnik auch möglich, dass der so erzeugte Strom direkt zum Betrieb der Abfallentsorgungsanlage genutzt werden kann. Ein weiterer Vorteil: Durch eine „Backup-Box” kann auch für bei einem möglichen Stromausfall noch reagiert werden.
„Die neue Photovoltaik-Anlage ist ein weiteres Beispiel für das konsequente Umwelt-, Energie- und Gebäudemanagement der Kreises Höxter”, freut sich Landrat Michael Stickeln. „Die Abfallentsorgungsanlage in Wehrden ist mit ihren verschiedenen Bereichen der energie- und klimarelevanteste Bereich der Kreisverwaltung. Die dort stattfindende fortschrittliche Abfallbehandlung und -entsorgung zielt darauf ab, die Umwelt möglichst wenig zu beeinträchtigen und gleichzeitig den größtmöglichen Nutzen aus den Abfällen zu ziehen. Dazu passt es ganz hervorragend, das Potenzial der vorhandenen Flächen auch zur Energiegewinnung zu nutzen.”
Die neue Photovoltaik-Anlagen ist die dritte auf der Abfallentsorgungsanlage in Wehrden. Sie hat eine Leistung von 29,6 Kilowattstunden. „Die Anlage besteht aus 74 Modulen mit jeweils 400 Watt, drei Wechselrichtern und drei Stromspeichern. Die Module wurden auf dem Dach der Sickerwasserkläranlage montiert, die Wechselrichter und Speichertechnik im Gebäude”, erläutert Diplom-Ingenieur Josef Weskamp von der Abteilung Umweltschutz und Abfallwirtschaft des Kreises Höxter. „Durch die Speichertechnik ist es nun möglich, voraussichtlich mehr als 70 Prozent des erzeugten Stroms dieser neuen Anlage als Eigenverbrauch zu nutzen.”
Ein zusätzlicher Vorteil: Kommt es zu einem Stromausfall, kann der gespeicherte Strom für die Aufrechterhaltung der Prozess-Leittechnik der Sickerwasserkläranlage genutzt werden. „Das kann uns im Ernstfall die Möglichkeit geben, alles weiterhin zu überwachen und zu steuern, um Havarien zu verhindern”, so Weskamp.
Die restliche Menge des erzeugten Stroms der neuen Photovoltaik-Anlage, die nicht als Eigenverbrauch genutzt wird, wird in das allgemeine Stromnetz eingespeist. „Dieser Erlös kommt dann dem Abfallgebührenhaushalt zu Gute”, erklärt Landrat Stickeln. „So werden finanzielle und ökologische Interessen vereinbar.”
Auf den Hallen der Abfallentsorgungsanlage in Wehrden gibt es bereits zwei weitere Photovoltaik-Anlagen. Im Jahr 2008 ging die erste Anlage auf der Dachfläche des Recyclinghofs mit einer Leistung von 30,6 Kilowattstunden in Betrieb. Im Jahr 2011 folgte die zweite Anlage mit 88,1 Kilowattstunden auf der Dachfläche der Geräte- und Elektronikschrotthalle. „Seit der Inbetriebnahme der ersten Anlage Ende 2008 wurde bis heute rund 1.400.000 Kilowattstunden Strom erzeugt und in das Stromnetz eingespeist”, erklärt Josef Weskamp.
Gefördert wurde die neue Photovoltaik-Anlage mit Mitteln aus dem Programm „Gewährung von Kompensationsleistungen für kommunale Klimaschutzinvestitionen” des Landes NRW.