Ur-Urgroßneffe berichtet über Annette von Droste-Hülshoff
Aufschlussreiche und interessante Einblicke in das prägende familiäre Umfeld der Dichterin und Autorin Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848), die seinerzeit mehrmals in Bökendorf, Abbenburg und der hiesigen Region bei ihren Verwandten mütterlicherseits zu Besuch war, gab Wilderich Freiherr von Droste zu Hülshoff. Im Schatten der riesigen Blutbuche vor dem idyllisch gelegenen Haus Bökerhof im Kulturmusterdorf Bökendorf gab der 76-jährige Freiherr bei einer sommerlichen Matinee-Veranstaltung tiefgründige Einblicke in Drostes Familie. Wer könnte das wohl besser als der Gast aus dem Südschwarzwald, denn schließlich ist Wilderich Freiherr von Droste zu Hülshoff ein Ur-Urgroßneffe der Dichterin und hat bereits des Öfteren über seine wohl prominenteste Familienangehörige sowohl publiziert als auch referiert. So skizzierte er kurzweilig unter dem Vortragstitel „Adler mit gebroch’nen Schwingen“ sehr treffend, in welchem großen Familien-Geflecht die Dichterin lebte und wer oder was sie in ihrer Schreib- und Dichtkunst gehemmt oder gefördert hat. Das werde in der Literaturforschung zu wenig berücksichtigt, merkte der Redner dabei an. Weil ein besonderer Fokus auf die große mütterliche Verwandtschaft der Dichterin lag –Annettes Mutter Therese entstammte der freiherrlichen Familie Haxthausen und auf dem Bökerhof war sie aufgewachsen- hatte der Vortrag einen bemerkenswert passenden Bezug zum Ort der Veranstaltung. Mit dabei war auch Prof. Dr. Bernd Freiherr von Droste zu Hülshoff, Bruder des Redners und Gründungsdirektor des 1992 neu geschaffenen UNESCO-Welterbezentrums, sowie mehrere Vettern und weitere Verwandte der beiden Brüder, sodass die Veranstaltung quasi auch zu einem kleinen Droste-Familientreffen wurde.