Das Stadtarchiv Brakel öffnet sein historisches Zeitungsarchiv für die digitale Welt. Rund 10.000 Seiten wertvoller Zeitungsbestände aus den Jahren 1892 bis 1940 sind ab sofort kostenlos über die Online-Plattform zeit.punktNRW.de digital aufrufbar. Ab Juni dieses Jahres wird auch die Volltexterkennung implementiert, so dass die Suche nach bestimmten Ereignissen oder Namen vereinfacht wird. Die historischen Ausgaben des „Brakeler Anzeigers” und der „Nethegau- und Weserzeitung” wurden in enger Zusammenarbeit mit der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) Münster in ein digitales Format überführt. Die Zeitungsbestände gewähren faszinierende Einblicke in die Vergangenheit. So sind einerseits alltägliche Gewerbe- und Todesanzeigen zu finden. Darüber hinaus wird auch über weltbewegende Ereignisse, wie den Untergang der 'Titanic' im April 1912, berichtet. Möglich wurde die Digitalisierung aufgrund der hundertprozentigen Förderung durch das Land NRW und viel Betreuungsarbeit des Brakeler Stadtarchivs in Kooperation mit dem Stadtmuseum Beverungen, denn die Druckerei der gemeinsamen Zeitung befand sich hier in Brakel in der „Rosenstraße“. „Diesem Umstand haben wir es auch zu verdanken, dass insgesamt 57 Bände des alten Zeitungsbestandes gesichert werden konnten,“ erklärt Archivar Dirk Brassel.
„Mit der Digitalisierung dieser historischen Schätze schlagen wir eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft”, berichtet Alexander Kleinschmidt, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters. „Wir bewahren nicht nur unser kulturelles Erbe für nachfolgende Generationen, sondern schaffen durch die moderne Aufbereitung auch neue Zugangsmöglichkeiten“, so Kleinschmidt. „Es wird nicht nur ein orts- und zeitunabhängiger Zugang geboten, sondern durch die Zoom-Funktion auch Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen die uneingeschränkte Sichtung der historischen Dokumente ermöglicht“, erläutert Dirk Brassel vom Brakeler Stadtarchiv. Dieses vereine auf vorbildliche Weise digitalen Fortschritt, Inklusion und lokale Geschichtspflege, erklärt der Archivar. Das Projekt, das im Rahmen der „Digitalisierung von historischen Zeitungen in Nordrhein-Westfalen” vom Land NRW gefördert wird, ermöglicht der Stadt Brakel eine kostenneutrale Erschließung dieser wertvollen Quellen. Historische Zeitungen sind unverzichtbare Quellen zur Regional- und Ortsgeschichte. Sie haben einen hohen kulturhistorischen Wert. Sie ergänzen dabei die amtlichen Überlieferungen, bieten alternative Perspektiven auf historische Ereignisse, und erzählen Geschichten aus dem Alltag und der lokalen Entwicklung. Die digitalen Bestände ermöglichen eine automatische Texterkennung sowie eine Volltextsuche und werden ebenfalls im Nationalen Zeitungsportal der Deutschen Digitalen Bibliothek verfügbar sein, berichtet Dirk Brassel.
Im digitalen Stadtarchiv Brakel können sich die Besucherinnen und Besucher also ab sofort online in Sachen Heimatforschung auf den Weg machen. Gerade die jüngere Generation erhält so die Möglichkeit, die Geschichte der Stadt auf moderne und barrierefreie Weise zu erkunden.