Startschuss für die Landesgartenschau | OWZ zum Sonntag

Endlich geht es los! Die Vorfreude auf die Attraktionen der LGS Höxter 2023 ist in den Monaten seit dem ersten Baggerhub im September 2021 stetig gewachsen. Die Region konnte den Tag der Eröffnung kaum erwarten und besonders dreiste Neugierige mussten immer wieder von der Baustelle verwiesen werden. Seit Donnerstag, dem 20. April sind nun die drei Zugänge für Karteninhaber geöffnet und das umfangreiche Programm startet, auch wenn hie und da noch ein Stück Pflasterfläche, Beschilderung und weitere Kleinigkeiten fehlen. Das Allermeiste ist trotz Dauerregen im März pünktlich fertig geworden und der Rest wird zeitnah folgen.
Mit dem Durchschneiden des Absperrbandes durch Bürgermeister Daniel Hartmann, Baudezernentin Claudia Koch, der LGS-Elfe Holly, Geschäftsführer Jan Sommer, NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und vielen weiteren Ehrengästen und einer Eröffnungsfeier im Event-Zelt auf der Expert-Bühne mit über 500 geladenen Gästen wurde die Landesgartenschau Höxter offiziell eröffnet. Musikalisch untermalte die Veranstaltung der Kinderchor aus Ottbergen mit „Blume im Knopfloch“, Sebastian Hegener mit dem LGS-Song und Björn Schwarzer und Birgit Auel vom Schlosstheater.

Die Stärke dieser Landesgartenschau in Höxter ist im Gegensatz zu anderen Schauen ihr Bestand. In der außergewöhnlichen Atmosphäre des Schlosses Corvey mit dem Welterbe „Westwerk“ betreten die Besucher das Gelände, wandeln im Remtergarten, in der Eichenallee und am Wall unter uralten Bäumen und erleben Geschichte anschaulich im Archäologiepark. In der Baubranche erregt die Nachricht von Bodendenkmalen meist Befürchtungen von jahrelangen Bauverzögerungen. In Höxter hat man geschickt das Bodendenkmal genutzt und macht Geschichte multimedial zugänglich und „lebendig“ in den fünf Audio-Kuben. Kinder und Erwachsene (unter Anleitung) können bei der Ausgrabung mitwirken und in der Kinderausgrabungsstätte auch historisch Nachgebildetes finden.

Neben Gartenschau-Dauerbrennern wie einem Asia-Garten oder den Schauanalgen der Friedhofsgärtner erwartet die Besucher in Höxter viel Neuartiges und Experimentelles. Die Stroboid-Pavillons in Leichtbauweise, Pilze als Baustoff im Forscherpavillon der TH OWL, moderne LED-Beleuchtung der Stadtmauer, oder der Energiegarten mit Agri-PV-Anlage sind nur einige Beispiele.

Gartenkunst mit Porzellantellern aus Fürstenberg, LGS-Produkte wie Schmuck und Speiseöle, heimische Betriebe als Sponsoren oder die Beiträge der Hochschulen in Höxter und Holzminden prägen die LGS. Hunderte freiwillige Helfer als Garten(h)elfer, Gästeführer und Ordner tragen die LGS; ganz praktisch mit Hammer und Säge wie die Mitglieder des Fördervereins beim Bau der Stege am Wall oder mit Hacke und Eimer bei der Pflege der Anlagen. Gruppen, Religionsgemeinschaften und Vereine planten und bauten eigene Gärten und Beiträge wie den Bienengarten, den Schöpfungsgarten oder die Murmelbahn der Ortsteile. Einige dieser Beiträge bleiben auch nach der LGS-Saison erhalten.

Nicht nur für Gartenfans hat die Gartenschau viel zu bieten, und dass für alle Altersklassen. Zwei neue Spielplätze am Wall mit dem Thema Märchenstadt Höxter und Mittelalterliche Stadt Höxter mit Markttreiben und der Spielplatz, der auf der Industriebrache des Sägewerks im Weserbogen entstanden ist, werden die Höhepunkte für Kinder sein. Auch im Programm sind zahlreiche Veranstaltungen für Kinder angekündigt, vom Puppentheater bis zum Grünen Klassenzimmer.
Kunst, Kultur und Workshops
Über 1000 Veranstaltungen sind jetzt schon fest geplant und bringen atemberaubende Shows, Stars und Regionalkünster, eine breite Palette an Konzerten, Partys, Lesungen, Sportangeboten und vielfältige Mitmachangebote und Workshops nach Höxter. Die Ministerin Dorothee Feller (Bildung…) und Minister Oliver Krischer (Umwelt...) eröffnen am Montag, dem 24 April um 11 Uhr die Angebote des Bunten Klassenzimmers, einem außerschulischen Lernort. Da ist für jeden was dabei! In der Blumenhalle gibt es unter anderem innovative, florale Kunstwerke zu sehen, die mit Schützenfestkleidern aus vielen Jahrzehnten kombiniert werden. Kunstausstellungen gibt es am Wall im Kunst-Pavillon. Gewinnen Sie selbst einen Überblick unter www.landesgartenschau-hoexter.de/veranstaltungen.

Die in die Jahre gekommen öffentlichen Plätze und Wege, das Weserufer mit Bahnhof, Wallanlagen und Hoffman von Fallersleben-Platz wurden neugestaltet, beleuchtet und mit Wegebau und Sitzmöbelausstattung optimiert. Das bleibt auf Dauer und bedeutet für die Stadt und ihre Gäste einen riesigen Schritt nach vorn. Die Zeit der nervigen Baustellen in Höxter ist überstanden und Höxter, der Tourismus und die Region profitieren langfristig von den Neuerungen, die durch die LGS möglich wurden. Die Region hat mehr Aufmerksamkeit verdient. Dazu verhilft hoffentlich die Gartenschau. Ministerpräsident Hendrick Wüst sagte bei der Eröffnung: „Schön nach Höxter kommen! Hier ist es toll“. Recht hat er! In diesem Sommer und auch danach!